Selbstliebe lernen

Selbstliebe lernen

Selbstliebe ist in aller Munde. Ich habe das Gefühl, mit diesem Thema bombardiert zu werden. Ist ja auch toll, wenn man sich selber liebt. Klingt eigentlich ganz simpel.
Warum konnte ich es dann so lange Zeit nicht?
Es war eher eine gute schauspielerische Leistung, wenn ich im Außen so wahrgenommen wurde. Innerlich war ich so weit von Selbstliebe entfernt wie die Erde vom Mond. Das hat sich erst in den letzten Jahren verändert. Ich  habe mich wirklich intensiv mit mir, meinen Gedanken, meinem ganzen Leben auseinandergesetzt.
Geschaut, was möchte ich wirklich, was sind meine Träume und wer bin ich eigentlich,
wenn ich ganz ehrlich bin? Mir unendlich viele Fragen gestellt, einige Tränen vergossen und mich nach und nach selber geheilt.

Geheilt von was, werden manche jetzt denken. Geheilt von falschen Vorstellungen davon, was ich bin und vor allem was ich sein muss. Ich muss gar nichts.
Ich darf tun und sein was ich möchte. Das entscheide nur ich.
Mein Lebensglück liegt ganz allein in meiner Verantwortung. 
Natürlich ist und war es viel einfacher, den Umständen, anderen Menschen oder Geschehnissen die Schuld für meine Unzufriedenheit, meine fehlende Selbstliebe, zu geben. Wenn man aber etwas verändern will, muss man dahin schauen, wo es wehtut.
Es fällt nicht so leicht, sich selber einzugestehen, dass es Dinge gibt, die nicht gut sind,
die man selber nicht gut macht, die einem nicht gut tun, die einen nicht weiterbringen oder meilenweit von dem entfernt sind, was man sich wünscht.

Irgendwann kam der Moment, in dem ich eine Veränderung feststellte.
Auf einmal waren mir die Meinungen Anderer wirklich völlig egal und für mich unwichtig. Diese Fremd-Meinungen bezogen sich in meinem Fall hauptsächlich auf meinen Kleidungsstil. „… dick und dann auch noch auffällig angezogen …,
… das ist aber schon sehr unvorteilhaft …“ usw.
Mit einem Mal verstand ich, dass mich nichts von außen glücklich machen kann,
nur ich selber kann das. Plötzlich war es für mich völlig logisch, dass ich nur noch das tue und anziehe, was mir gefällt, mich glücklich macht. Den anderen Leuten muss das nicht gefallen, das spielt für mich keine Rolle mehr. Es ist meine Aufgabe, mich zu mögen oder zu lieben, und zwar ganz genauso wie ich grade in dem Moment bin.
Nicht erst wenn ich irgendetwas erreicht habe, z. B. 50 kg abgenommen,
den Super-Job bekommen, einen teuren Wagen fahre …

Natürlich freue ich mich trotzdem über Komplimente. Und ganz ehrlich, ich habe nie mehr positive Rückmeldungen von Anderen erhalten, als heute, wo ich endlich bei mir selber angekommen bin. In allem. In meiner Art wie ich lebe, mit welchen Menschen ich Zeit verbringe, was ich trage, was ich sage und was ich tue.

Und für mich das Allerwichtigste: WAS ICH NICHT MEHR TUE!
Ich habe aufgehört:

  •  mich selber ständig zu kritisieren,
      mein innerer Kritiker war der übelste und gemeinste von allen
  • es Anderen Recht zu machen
  • mir einzureden, ich muss dies und das tun
  • aufgehört mich zu vergleichen
  • mir Sorgen zu machen
  • anderen zuliebe Dinge zu tun, die ich ehrlicherweise gar nicht tun wollte

    Und das alles ist so unglaublich befreiend. Ich wünsche es wirklich jedem.
    Es gibt natürlich auch Momente und Situationen die nicht so einfach zu ändern sind, aber mit Mut und Vertrauen schafft man auch das. Also traut euch, ganz authentisch und echt zu sein – so wie ihr seid. Weil wir alle sind genau richtig, wie wir gerade jetzt sind.
    Und die Welt braucht jeden Einzelnen von uns.

 

Karin Pritzi

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